Anschwemmfilter werden eingesetzt, wenn höchste geforderte Filterfeinheit mit schwierigen Filtrationseigenschaften gepaart sind. Ein Beispiel ist der, bei der Feinbearbeitung von Gußwerkstoffen, im Schleiföl anfallende Abrieb. Im Schleifstaub findet sich feinst verteiltes Graphit, das schnell zur Verstopfung von Filtermedien führt. Ein Filterkuchen mit diesen feinen Partikeln ist nur schwer zu durchströmen und hat einen großen Druckverlust. Daher würde eine kuchenbildende Filtration hier erhebliche Energie verbrauchen und wäre in diesem Sinne sehr ineffektiv.
Ein Anschwemmfilter erreicht seine hervorragenden Filtereigenschaften durch einen Verfahrensablauf. Im ersten Verfahrensschritt wird ein einfach zu filtrierendes Material, das Filterhilfsmittel (z.B. Zellulose, Perlit oder Kieselgur), in Flüssigkeit suspendiert und auf einem relativ groben Filter (z.B. ein Edelstahlsieb) wieder abgeschieden. Der so entstandene Filterkuchen, die Anschwemmschicht, dient im zweiten Verfahrensschritt als Filtermittel. Das Filterhilfsmittel wird so gewählt, dass eine sehr poröse, leicht zu durchströmende Anschwemmschicht entsteht.
Im zweiten Verfahrensschritt erfolgt die eigentliche Filtration der Suspension. Gröbere Teilchen setzen sich auf der Oberfläche der Anschwemmschicht ab. Die feinsten Teilchen der Suspension können jedoch bis in die Anschwemmschicht eindringen und werden erst dort in den Poren abgeschieden. Der Druckverlust der Anschwemmschicht steigt zunächst nur langsam an. Erst wenn ein nennenswerter Anteil der Poren in der Anschwemmschicht mit Schmutzpartikeln gefüllt ist, tritt ein deutlich erhöhter Druckverlust auf.
Im letzten Verfahrensschritt wird die Suspensionszufuhr gestoppt und die Filterfläche abgereinigt.
Aufgrund der besonderen Eigenschaften kommen Anschwemmfilter neben der Metallbearbeitung unter anderem auch in der Getränkeindustrie zur Klärung von Getränken wie Bier und Wein zum Einsatz.